Der Bildungsverhinderungsverein: Erfolgreiche Aktion von Greenpeace zur ersatzlosen Abschaffung von Schülerlaboren.
Weit über 100 Schülerlabore haben in Deutschland die Aufgabe übernommen, Schulen im naturwissenschaftlichen Experimentalunterricht zu unterstützen. Ihre Arbeit ist in der naturwissenschaftlichen Bildung unverzichtbar geworden. Das niedersächsische Schülerlabor HannoverGen hat es als erstes geschafft, namentlich in einem Koalitionsvertrag genannt zu werden – mit seiner Abschaffung. In einer undurchschaubaren Allianz aus Vereinen, der Öko-Wirtschaft und deren Interessenverbänden sowie politischen Parteien wurde das vom Land finanzierte Projekt jetzt demontiert – weil es angeblich Unterricht zur Akzeptanzbeschaffung für Gentechnik anbot. Darüber mag man streiten. Die Diskussion auf der Facebookseite von Greenpeace Hannover zeigt jedoch, dass es nicht darum geht, ein ausgewogeneres Bildungsangebot zu entwickeln, sondern darum jede Form der fachlichen Information zur Gentechnik zu unterbinden. Proteste von weit über 2.000 Schülern, Lehrern, Wissenschaftlern und anderen werden als unqualifiziert und unausgewogen abgetan. Angebote von Science Bridge, gemeinsam an neuen Unterrichtskonzepten zu arbeiten, werden ignoriert (http://www.sciencebridge.net). Auf der Facebookseite der Greenpeace-Jugend entsteht sogar der Eindruck, dass junge Mitglieder, die die Diskussion mit der Wissenschaft wünschen, einen Maulkorb verpasst bekommen – ihre Postings verschwinden einfach.
Science Bridge e.V. ist ein kleines, unabhängiges Schülerlabor im Nachbarland Hessen, das seit vielen Jahren Schulen mit anspruchsvollen Experimenten zur Gentechnik und Molekularbiologie versorgt. Knapp 2.000 Schüler und Lehrer nehmen jedes Jahr an Science Bridge Kursen und Fortbildungen teil.
Science Bridge ist zutiefst besorgt, dass ein Verein wie Greenpeace, der als positives Symbol für Umwelt- und Naturschutz stand, zu einem ideologischen Bildungsverhinderer wurde und mit seiner geballten Macht den in Deutschland so dringend benötigten naturwissenschaftlichen Unterricht so erfolgreich einschränken kann.